Therapiemöglichkeiten bei postviralen Erkrankungen
Ein fortlaufend aktualisiertes Behandlungsschema für Hausärzte findet sich auf der Homepage von Dr. Maja Strasser, Solothurn. Sie ist in der Schweiz eine der aktivsten Ärztinnen, die sich dem Behandlung von postviralen Krankheiten angenommen hat, Ärztefortbildungen gibt und an europäischen Behandlungsempfehlungen mitgearbeitet hat.
Das Interdisziplinäres, kollaboratives D-A-CH Konsensus-Statement zur Diagnostik und Behandlung von ME/CFS (Mai 2024 - veröffentlicht in der Wiener Klinische Wochenzeitschrift) beinhaltet eine Zusammenstellung aller möglicher Behandlungsoptionen. Namhafte Wissenschafter, Forscher und Ärzte haben daran mitgearbeitet.
Die USZ-Sprechstunden "Chronische Müdigkeit" empfiehlt für Hausärzte zudem die "ME/CFS treatment Recommendations" der US ME/CFS Clinician Coalition.
Invasive Behandlungsmöglichkeiten
Folgende Therapiemöglichkeiten werden in verschiedenen Mitgliederforen besprochen. Einige der Therapien befinden sich in Studienphasen (z.B. an der Charité in Berlin). Untenstehende Punkte decken nicht den ganzen Umfang an Therapiemöglichkeiten ab.
Hyperbare Sauerstofftherapie / HBOT: 50-60% der Patienten reagieren positiv darauf. Allerdings ist jede Sitzung mit Aufwand (körperlich und finanziell) verbunden, also nicht für alle Patienten geeignet.
Immunadsorption/Help Apherese:. Patienten mit Bell < 40 profitieren im Allgemeinen nicht, sonst einige Wochen bis Monate positiver Effekt. Aber hohe Kosten, 2-3 TFr. Am USZ wohl in der Nephrologie möglich.
Off-Label-Medikamente
Low Dose Naltroxen (LDN): Kann Wirkung zeigen bei:
- Reguliert das Immunsystem und verringert entzündliche Prozesse
- Enzündungshemmende Wirkung
- Lindert Neuroinflammation und kognitive Symptome
- Schmerzlinderung durch Hemmung von Gliazellen
- Heilungsprozess bei Gewebeschäden
- Förderung des psychischen Wohlbefindens durch Steigerung der Endorphinproduktion
Low Dose Aripiprazol (LDA) wirke vor allem gegen Fatigue und Brainfog. Die USZ Sprechstunde "Chronische Müdigkeit" verwendet Dosierungen von 0.1 - 1.5 mg/Tag. Es gibt einzelne Fälle mit negativer Auswirkung (Nebenwirkungen oder Crash), diese gehen aber fast immer nach Absetzen innerhalb kurzer Zeit bis max. Wochen (Crash) wieder weg. Sehr niedrige Anfangsdosierung (0.1 mg) und sehr langsames Aufdosieren (0.1 mg alle 4 Wochen) sollen negative Auswirkungen möglichst vermeiden.
Nahrungsmittel-Ergänzungen
Zur Wirksamkeit von Pycnogenol wurde 2023/2024 eine Studie an der Universität Zürich durchgeführt. Die Auswertungen sind noch ausstehend. Die Verblindung der Teilnehmer wurde im Dezember 2024 aufgelöst.
Gemäss der USZ Sprechstunde "Chronische Müdigkeit" sei es einen Versuch wert, diese pflanzliche Nahrungsmittelergänzung auszuprobieren, da sie gegen chronische und entzündliche Prozesse im Köper wirke. Als Dosierung wird 100-200 mg/Tag erwähnt.
Gemäss der USZ Sprechstunde "Chronische Müdigkeit" sei es einen Versuch wert, diese pflanzliche Nahrungsmittelergänzung auszuprobieren, da sie gegen chronische und entzündliche Prozesse im Köper wirke. Als Dosierung wird 100-200 mg/Tag erwähnt.
Weitere Empfehlung zu Nahrungsmittelergänzungen finden sie in den oben an der Seite verlinkten Dokumenten.